Blutende Hunde, panische Affen, gequälte Katzen - jetzt gibt es hieb- und stichfeste Beweise, dass hunderte von Tieren im LPT Versuchslabor Mienenbüttel tagtäglich grausamsten Quälerein ausgesetzt sind: allein diese beiden Videos zeigen in aller Deutlichkeit, von welchen Grausamkeiten hier die Rede ist:
Achtung, Videos nicht für Personen unter 18 Jahren geeignet!
Video links: (c) Cruelty Free International Video rechts: (c) SOKO Tierschutz e.V.
Schon seit mehr als 10 Jahren Jahren beklagen sich Anwohner über das nächtliche Schreien der Tiere, setzen sich Tierschützer von "Lobby pro Tier" und ähnlichen Organisationen sowie Kommunalpolitiker der Parteien Grüne, Linke und SPD dafür ein, dass den Betreibern des Versuchslabors der LPT (Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co.KG mit Hauptsitz Redderweg 8 in Hamburg-Neugraben) endlich das Handwerk gelegt wird, fordern Abhilfe bei den zuständigen Behörden des Landkreises. Bislang ohne großen Erfolg. Jetzt scheint es anhand der neuesten Videobeweise möglich, die Verantwortlichen - den Landkreis, das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, das Veterinäramt und letztlich auch die Justiz - zur längst fälligen Reaktion zu zwingen. Dahingehend, dass die erschreckenden jahrelang währenden Vorkommnisse im LPT Labor Mienenbüttel umgehend aufgeklärt sowie Tierversuche in dieser Form - nach EU-Richtlinien verboten! - umgehend eingestellt werden. Weil es nicht sein kann und nicht sein darf, dass wirtschaftliche Interessen - die LPT GmbH und Co. KG zählt zu den grössten privaten Auftragslaboratorien für Tierversuche in Deutschland - vor das Tierwohl gestellt werden!
Darum haben die Parteien SPD, Linke und Grüne jetzt unter dem Rubrum
"Aufdeckung der Missstände bei LPT/Tierversuchsanstalt in Mienenbüttel" öffentlich 10 Fragen zur Aufklärung an den Landrat des Landkreises gestellt:
Zur umfassenden Information ergänzend dazu die Pressemitteilung der Gruppe Grüne/Linke im Landkreis Harburg, unterzeichnet von Ruth Alpers, Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion der Grünen:
Ruth Alpers
Verdacht, der jetzt schockierende Gewissheit ist, bestand schon vor 10 Jahren.
Schon vor 10 Jahren hat sich in Mienenbüttel die Bürgerinitiative Lobby pro Tier gegründet. In der Umgebung waren die beim LPT in Mienenbüttel in den offenen Zwingeranlagen gehaltenen mehrere
hundert Beagles in Tages- und Nachtstunden zu hören. Um sicher zu stellen, dass dort keine über die Tierversuche hinausgehende zusätzliche Tierquälerei stattfindet, wollten wir wissen, ob die
Haltungsbedingungen den Vorschriften entsprechen, welche Tierversuche das LPT macht und ob die Vorschriften für die ohnehin schon qualvollen Tierversuche korrekt eingehalten werden. Dazu
hatten wir eine detaillierte Anfrage an den Landkreis und später an das ebenfalls zuständige Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
gestellt. Die Antworten waren kurz, knapp und nichtssagend. Alles ok, alles bestens? Diese Blockadehaltung ließ das Misstrauen wachsen. Auch mehrere Mitglieder der Grünen
Landtagsfraktion haben sich am LPT eingefunden. Das verängstigte Bellen der Hunde macht jeden sehr betroffen. Die Demonstrationen und Protestaktionen ließen nie nach.
Einige der vielen Fragen sind:
Warum wurden diese unhaltbaren, jetzt öffentlich dokumentierten Zustände bei den unangekündigten Kontrollen nicht bemerkt?
Gab es diese unhaltbaren Zustände schon vor 10 Jahren?
Warum hat der Landkreis vor 10 Jahren 6-8 teilweise unangekündigte Kontrollen jährlich durchgeführt (Anfrage Kreistag) und jetzt nur noch 9 in 5 Jahren (Aussage SZ)?
Auch dass Deutschland wieder einmal säumig ist, den höheren Tierschutz des EU Rechts mit deutschem Recht zu sichern, passt ins Bild einer Regierung der ruhigen Hand (ist gleich Nichtstun),
die ihre Aufgaben sträflich versäumt.
Ruth Alpers, Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion der Grünen: „Fest steht, dass die staatlichen Kontrollen versagt haben. Warum das so war und ist, gilt es jetzt schonungslos zu klären
und das auf allen Ebenen. Der Schutz eines florierenden Wirtschaftsunternehmens darf nicht so weit gehen, dass derart skandalöse Verhältnisse wie in Mienenbüttel möglich sind.“
Wir werden erneut nachfragen, aber diesmal danach, wer weggesehen hat.
Die Anfragen und die Antworten auf frühere Anfragen finden Sie auf unseren Internetseiten unter: https://www.gruene-harburg-land.de/home/
Zudem sind am 19.Oktober 2019 mehr als 5000 Menschen dem Demonstrationsaufruf von SOKO Tierschutz und Lobby pro Tier gefolgt und haben in Hamburg Neugraben friedlich, aber lautstark direkt vor der LPT Firmenzentrale die Schließung des Labors Mienenbüttel sowie den Stop sämtlicher Tierversuche in Deutschland gefordert, eine Mahnwache direkt vor dem Todeslabor in den Abendstunden desselben Tages hat diese Forderungen unterstützt.
Über eventuelle Antworten auf den Fragenkatalog der Politik sowie über die weitere Entwicklung der Angelegenheit werden wir berichten.
Quellen: SPD Kreistagsfraktion - Tobias Handtke vom 16.10.2019
PM Kreistagsfraktion Grüne Harburg-Land vom 16.10.2019
Text: NETZWERK NORDDEUTSCHLAND/Sylvia Karasch