Aus Verantwortung für uns alle müssen wir ohne weitere Verzögerungen für einen begrenzten Zeitraum unser gesellschaftliches Leben und unsere Gewohnheiten weiter herunterfahren. Alles hat sich dem
Schutz unserer Bevölkerung und der Gesundheit unterzuordnen, so sehr einige auch zweifeln mögen. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren.
In den bereits seit längerem betroffenen Ländern sehen wir die tragischen Folgen. Nur mit Disziplin und Einsicht werden wir die Infektionsketten unterbrechen. Niemand weiß heute, was wirklich zu
100 % richtig ist. In einigen Wochen wissen wir, ob wir falsch, überzogen oder gar völlig richtig gehandelt haben. Aus meiner Sicht handelt momentan nur der falsch, der gar nicht handelt. Und
vielleicht brauchen wir in der derzeitigen Lage auch schnelle, unkonventionelle Entscheidungen, die dafür aber Menschenleben retten.
Die Schließung der Kindergärten, Schulen und vieler öffentlicher Einrichtungen war ein richtiger und konsequenter Schritt. Auch wenn es für viele derzeit noch wie verlängerte Ferien wirkt, sollte
diese Zeit eigenverantwortlich für Wiederholung und Vertiefung des bereits Gelernten genutzt werden.
Ebenso müssen jetzt vor allem unsere Sicherheitsbehörden, Rettungsdienste und
Gesundheitsdienste arbeits- und handlungsfähig bleiben. Dort, wo Arbeiten im Homeoffice möglich ist, sollte dies genutzt werden. Es braucht jetzt von allen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
größtmögliche Flexibilität.
Gerade unseren klein- und mittelständischen Unternehmen muss schnell und
unbürokratisch geholfen werden. Wir müssen im Zweifelsfall Sofort-Zuschüsse gewähren können. Es geht darum, jetzt kurzfristig drohende Insolvenzen zu vermeiden. Ich gehe davon aus, dass
Steuerstundungen bis hin zu Verrechnungen mit Verlusten aus dem Vorjahr hier zeitnah Luft verschaffen können. Unsere Finanzbehörden werden angewiesen, entsprechend zu verfahren. Zudem kann
umgehend das Instrument der Kurzarbeit genutzt werden. Unsere Regionaldirektion der Bundesanstalt für Arbeit hilft nach den bisherigen Erfahrungen schnell und unkompliziert.
Wir alle sind jetzt gefordert. Eine solche Situation haben wir in Deutschland noch nicht erlebt. Das Leben geht weiter, aber es wird sich in den nächsten Wochen drastisch verändern. Wir müssen
jetzt das öffentliche Leben weiter einschränken – das betrifft auch die Einschränkung der Nutzung von Freizeiteinrichtungen, Bars und Restaurants.
Bei allen Maßnahmen, die wir schnellstmöglich ergreifen müssen, lassen Sie uns aber auch die nicht vergessen, die besonders schutzbedürftig sind - hierzu gehören vor allem ältere Menschen in
unserer Gesellschaft. Menschen, die nicht mehr selber einkaufen können, bedürfen jetzt unserer besonderen Hilfe. Denken Sie selber einmal darüber nach, ob Sie in Ihrer Umgebung jemanden kennen,
dem mit einer Hilfe beim Einkauf geholfen werden kann, der sich über ein Buch freut oder über sonstige Gesten des solidarischen Miteinanders.
Auch den Schutz unserer eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir im Blick! Ebenso möchten wir in den vor uns liegenden Wochen die weitere Arbeitsfähigkeit der CDU in Niedersachsen
gewährleisten und dabei die größtmöglichen Vorsichtsmaßnahmen für die Gesundheit aller treffen. Um die Ansteckungsgefahr maximal zu reduzieren, werden wir in unserer Landesgeschäftsstelle aber
auch in den Kreisverbänden die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens nutzen. Ich bitte auch um Verständnis, dass wir in allen Geschäftsstellen den Publikumsverkehr einstellen.
Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, dass in Krisenzeiten in Deutschland einer für den anderen da ist.
Ich hoffe sehr auf das Verständnis unserer Bürgerinnen und Bürger für anstehende
Maßnahmen. Einige werden vielleicht erst in Wochen erkennen, dass diese Maßnahmen notwendig waren, wir dürfen dennoch nicht weiter abwarten. Wir müssen jetzt handeln! Wir sind eine starke
Gemeinschaft in Niedersachsen und in Deutschland. Lassen Sie uns als Gemeinschaft zusammen stehen.
Ihr
Bernd Althusmann
Landesvorsitzender der CDU in Niedersachsen
Optik/Inhalt: PM der CDU Niedersachsen vom 17.03.2020